WAS IST TRAUMATHERAPIE

DER BEGRIFF TRAUMA

 

Kennen Sie den Unterschied zwischen belastenden Ereignissen im Leben und trauma­tischen Erfahrungen? 

 

Bei belastenden Lebensereignissen handelt es sich um reine Konflikte im Inneren, wie z.B. die Entscheidung, den Job wegen Mobbings zu kündigen - oder trotz alledem zu bleiben (wobei dieser Entschluss natürlich auch eine große Belastung bedeuten kann). Bei einem Trauma handelt es sich um stressbesetzte äußere Ereignisse, da das Gehirn die belastende Situation als extreme äußere Bedrohung erkannt und nicht vollständig integriert hat. Das Gehirn der Person wurde derart überflutet, dass sie den Eindruck bekam, dass jetzt „alles vorbei sei“ bzw. "dass man gleich sterben wird".

 

Bei einem Trauma handelt es sich somit um ein oft plötzlich auftretendes Ereignis, das sehr bedrohlich ist, nicht bewältigbar erscheint und den Betroffenen völlig hilflos macht. Die Bewältigungsmechanismen sind komplett überfordert, es passiert eine Überflutung mit aversiven Reizen. Die Person hat das Gefühl, die Kontrolle über die Situation zu verlieren. Entweder werden durch das Ereignis intensive Gefühle wie Angst, Verzweiflung, Entsetzen, Wut u.v.m. ausgelöst oder es kommt zu einem Zustand anhaltender emotionaler Betäubung. Man kann eine traumatische Situation als Opfer bzw. Betroffener erleben, aber ebenso als Zeuge oder Täter. Eine derartige Erfahrung kann langfristige psychische Symptome und Störungen verursachen.

 

Ereignisse sind nicht von sich aus traumatisch; sie haben lediglich ein traumatisierendes Potential, was recht unterschiedliche Folgen nach sich ziehen kann. Denn es hängt von der Art des Ereignisses, den Schutz- und Risikofaktoren, den näheren Umständen sowie der betroffenen Person (je nach Handlungs- und Bewälti­gungsmöglichkeiten ab, ob ein Ereignis als traumatisch erlebt wird oder nicht. Menschen erfahren oft die schlimmsten Ereignisse, ohne danach traumatisiert oder beeinträchtigt zu sein. Andere wiederum fühlen sich schon durch kleine Ereignisse, wie z.B. ungerechtfertigte Kritik, verletzt und können danach posttraumatische Symptome entwickeln; vor allem wenn diese längere Zeit anhalten, wie z.B. bei Mobbing.

 

Daher ist der Zeitpunkt, bei dem sich das Hippocampus-System eines erwachsenen Menschen abschaltet und das Amygdala-System (fast) allein arbeiten muss, individuell verschieden. Ein Polizist, der ähnliche lebens-bedrohliche Situationen erlebt hat und dessen Coping-Strategien gut eingeübt sind, wird wahrscheinlich weniger mit Angst reagieren, auch wenn er vorübergehend die „Amygdala-Qualität“ im Erleben spüren wird als einer, der einen plötzlichen und unerwarteten Überfall erlebt, vielleicht sowieso schon allgemein schreckhafter ist und eventuell schon früher traumatisiert wurde.

 

Es werden zwei Typen von Traumatisierung unterschieden:

 

Traumatisierung Typ I:

Die Traumatisierung erfolgte durch ein einzelnes, meist plötzliches Ereignis von kurzer Dauer, mit klarem Beginn und Ende (Unfall, Vergewaltigung, Überfall, Naturkatastrophe etc.).  Die psychischen Folgen können akut oder zeitversetzt zu Störungen führen.

 

Traumatisierung Typ II:

Die Traumatisierung entstand durch mehrmalige, sich wiederholende oder andauern­de Traumata (Feuerwehr, Krieg, wiederholter Missbrauch etc.). Um die Situation ge­dank­lich und emotional erträglicher zu machen, treten nach und nach Anpassungs­störungen auf.

 

Die Folgen der Typ II Traumatisierung sind meist komplexer und tiefgreifender. Erfolgte die Traumatisierung bereits im Kindes- oder Jugendalter, kann die weitere Entwicklung dadurch nachhaltig verzerrt sein.

 

Objektive Risikofaktoren einer Traumatisierung:

 

-      Art, Intensität und Dauer des traumatischen Ereignisses

-      Wiederholtes Ausgesetzt sein

-      Ausmaß der physischen Verletzung

-     Durch Menschen verursachte Traumatisierung (Verbrechen,         Unfälle)

-      Intentionalität

-      Irreversibilität der erlittenen Verluste

-      Höhe der materiellen Schädigung

-      Ständiges Erinnert werden an das Geschehen (sog. Trigger)

 

Folgen der Traumatisierung:

 

Traumatische Ereignisse beanspruchen in höchstem Maß die Verarbeitungs- und Anpassungsfähigkeit der Betroffenen, womit eine zumindest vorüber-gehende Beeinträchtigung der psychischen und biologischen Funktionsabläufe bei fast allen Betroffenen zu erwarten ist. Die Reaktionen und Symptome können mit der Zeit zurückgehen - oder sich zu psychischen oder körperlichen Störungen verfestigen, wenn diese nicht in bestehende Schemata integriert und lebensgeschichtlich eingeordnet werden können. Erst in einem Prozess des Durcharbeitens können die dysfunktionalen Schemata aufgelöst und integriert werden. Dies kann entweder aufgrund natürlicher Selbstheilungskräfte erfolgen oder in einem therapeutischen Rahmen.

 

 Weitere psychische Störungen im Zusammenhang mit Trauma:

 

-       Angststörungen

-       Depressive Störungen

-       Persönlichkeits- und Borderline-Störungen

-       Essstörungen (v.a. Bulimie)

 

Interventionen nach einem traumatischen Erlebnis

 

Traumatische Ereignisse zeigen sich nicht sofort nach dem Ereignis, sondern können auch zeitversetzt auftreten. Menschen können Stunden, Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem Notfall noch beeinträchtigt sein. Daher gliedert sich die Hilfe nach traumatischen Ereignissen in mehrere Phasen. Durch frühzeitige Hilfestellungen können viele psychische Folgestörungen verhindert werden. Es ist aber auch möglich, dass psychische Symptome bei Betroffenen erst zeitversetzt, also einige Tage, Wochen, Monate oder sogar Jahre nach dem traumatischen Ereignis auftreten.

 

Es gibt drei Arten von Traumatisierungen:

 

  1. Primäre Traumatisierung (der Betroffene selbst, der den Unfall erlebte)
  2. Sekundäre Traumatisierung (ein Helfer, der bei der Unfallstelle mithalf)
  3. Tertiäre Traumatisierung (eine Person, die den Unfall z.B. im TV gesehen hat)

 

Alle oben erwähnten Personen können u.U. eine Traumatherapie benötigen: Dabei handelt es sich um die spezifische Behandlung von Traumafolge­störungen. Zusätz­lich können auch noch andere Formen von Weiterbetreuung wichtig sein, wie z.B. Trauerbegleitung oder Angehörigen- und "Gemeindeprogramme" nach Katastrophen.

 

Wann ist es Zeit für eine Traumatherapie:

 

Viele Menschen leiden schon lange an Symptomen wie Angst, Schlafstörungen, Albträumen, Schmerzen, heftigen Gefühlszuständen und haben eventuell schon weitere Folgesymptome entwickelt, wie z.B. zu viel zu essen, trinken, rauchen, arbeiten, um sich das untergründige Rumorende „vom Hals zu halten“. Manche werden auch depressiv und krank, gehen von einem Arzt zum nächsten und suchen therapeutische Hilfe auf. Möglicherweise ist es ihnen nicht einmal selbst bewusst, dass sie unbewältigte Lebenserfahrungen haben, die sie quälen; sie versuchen nur, die Folgen davon zu bekämpfen und loszubekommen.

 

Eine Traumatherapie ist immer dann angezeigt, wenn nach einem traumatischen Ereignis eine psychische Störung auftritt oder sich bestehende Symptome verschlechtern. Die am häufigsten beschriebene Störung ist die PTBS - posttraumatische Belastungsstörung. Diese wird häufig übersehen, da die Traumatisierungen weit zurückliegen (Kindheitstrauma, sexueller Missbrauch etc.) bzw. andere Symptome im Vordergrund stehen können, wie z.B. Depression, Angst, Sucht, Somatisierung, Dissoziation oder therapieresistente Schmerzsyndrome, Organer­krankungen sowie misstrau­isches oder feinseliges Verhalten (z.B. bei Persönlich­keitstörungen). Viele Klienten fürchten auch die Konfrontation mit den trauma­tischen Erinnerungen und suchen daher von sich aus keinen Psychotherapeuten auf. 

 

Traumatherapie beginnt meist einige Wochen nach dem Trauma bzw. erst Wochen, Monate oder sogar Jahrzehnte danach und erstreckt sich über einen längeren Zeitraum. Sie ist dann wichtig, wenn die Belastung durch das Trauma durch aufgetretene Symptome anhält oder sich zu einer psychischen Störung verfestigt und als PTBS diagnostiziert wird (u.a. Depression, Angststörungen, somatoforme Störungen). Sie behandelt psychische Störungen mit psychotherapeutischen oder klinisch-psychologischen Methoden. Die Traumatherapie ist dann abgeschlossen, wenn die Störungen und alle Symptome beseitigt (z.B. Flashbacks bzw. Intrusionen, Vermeidungsverhalten sowie Übererregung) sind bzw. den Alltag des Betroffenen nicht mehr belasten.

 

 MEINE TRAUMATHERAPIEMETHODEN SIND:

 

HYPNOTHERAPIE/KLINISCHE HYPNOSE

 

PSI PSYCHOSOMATISCHE INTEGRATION

 

EMDR Eye Movement Desensitization und Reprocessing

 

BRAINSPOTTING / TRAUMAFOKUS

 

AUDIOFOKUS

 

EMI Eye Movement Integration

 

Patienten, die zu mir zur Traumatherapie kommen, sind vorwiegend aus Wien, Perchtoldsdorf, Mödling sowie den Bundesländern. Es kommen jedoch auch Menschen aus der ganzen Welt in meine Praxis nach Perchtoldsdorf zur Traumaverarbeitung!

Dr. Karin Neumann

+43 (0) 676 7613898

2380 Perchtoldsdorf

bei Wien

Elisabethstrasse 109

E-Mail: info@karin-neumann.at

UID-Nr. ATU62533244

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